Julia Traut • 15. Januar 2024
dresden elektronik zählt Linienrückläufer mit Röntgen-Bauteilzähler
„Erfolg lässt sich steuern!“ Nach diesem Motto entwickelt und fertigt dresden elektronik mit derzeit ca. 120 Mitarbeitern kundenspezifische Elektronik-Lösungen. Dafür braucht es schlanke, effiziente Prozesse. In diese investierte der EMS-Dienstleister aus Sachsen durch die Beschaffung eines Röntgen-Bauteilzählers aus dem Hause SmartRep. Dieser Invest erhöht nicht nur die Effizienz und entlastet das Personal, sondern schafft auch einen unmittelbaren Mehrwert für die Kunden des EMS-Dienstleisters.
Der Röntgen-Bauteilzähler Hawkeye2000 ist nicht nur deutlich schneller als ein mechanisches Zählgerät,
sondern kommt auch bei den Mitarbeitern von dresden elektronik gut an. © dresden elektronik
„Vermutlich sind Sie dresden elektronik schon begegnet: Denn unsere Produkte stecken in Lichtsignalanlagen, modularen LED-Anzeigen für dynamische Wegweisungssysteme und elektronischen Fahrplänen“, sagt Fertigungsleiter Sascha Kempa. Komplexe Elektronikentwicklung und Serienfertigung aus einer Hand zu bieten, ist das Erfolgsrezept des EMS-Dienstleisters, der in den Bereichen Funk- und Verkehrstechnik tätig ist.
„Von der ersten Idee bis zum fertigen Produkt lösen wir individuelle Kundenanforderungen innerhalb kürzester Zeit“, erklärt Sascha Kempa die Philosophie von dresden elektronik. Um diesem Versprechen gerecht zu werden, untersucht das Unternehmen regelmäßig seine eigenen Prozesse: Wo kann etwas optimiert werden? In 2023 hatte der Fertigungsleiter einen bestimmten Prozess im Auge, der noch mechanisch abgewickelt wurde: die laufende Inventur.
„Um Kunden in kurzer Zeit beliefern zu können, muss man genau wissen, welche Bauteile in welcher Menge auf Lager liegen“, berichtet Kempa. Bei dem über die Jahre gestiegenen Auftragsvolumen von rund 100 Bauteilrollen pro Tag konnte ein mechanisches Zählgerät nicht mehr alle Linienrückläufer zählen: „Spannt man eine Rolle mit ca. 50.000 Bauteilen im Gurt in ein mechanisches Zählgerät ein, kann man einen Kaffee trinken gehen, bis die Bauteile gezählt sind“, scherzt Kempa. Deshalb war ihm klar: Bei der Bauteilzählung gibt es Optimierungspotenzial.
Der bisherige mechanische Zählprozess ließ sich nicht weiter automatisieren; man hätte ihn höchstens duplizieren können, um das Auftragsvolumen zu stemmen. Deshalb schaute sich dresden elektronik nach einer anderen Technologie um – und landete bei SmartRep und dem Röntgen-Bauteilzählen. Die Bauteile werden dabei nicht durch mechanisches Abspulen, sondern durch Röntgenbild-Analyse gezählt: „Mit mechanischer Zählweise hat es mehrere Minuten gedauert; mit dem Röntgen-Bauteilzähler habe ich in 8 Sekunden ein Ergebnis“, sagt Kempa.
Laufende Inventur
Der Röntgen-Bauteilzähler wird bei Dresden Elektronik zur Zählung von Linienrückläufern eingesetzt: „Bei uns hat sich in der Praxis gezeigt, dass Abwurfraten zu ungenau sind. Denn beim Anspleißen hat man eine gewisse Abfallquote“, erzählt Sascha Kempa. Um Transparenz im Produktionsprozess und Gewissheit über den Lagerbestand zu haben, zählt das Unternehmen deshalb sämtliche Linienrückläufer und macht damit eine laufende Inventur.
Der Röntgen-Bauteilzähler ist aber nicht nur deutlich schneller als das mechanische Gerät, sondern kommt auch bei den Mitarbeitern gut an: „Ich scanne den Barcode, lege die Rolle ein, die Schublade schließt sich und die Röntgenzählung startet – schon habe ich ein Zählergebnis“, erklärt Mandy Strobel, die für die laufende Inventur zuständig ist. Sie zähle nun wirklich jeden Linienrückläufer: „Früher musste ich bei manchen Rollen, die selten verwendet und nur kleine Mengen verbraucht werden, aus Zeitgründen Abstriche machen. Jetzt kann ich wirklich jedes Gebinde zählen, wodurch unser Lagerbestand perfekt dokumentiert ist.“ Neben dieser Kernaufgabe hat Mandy Strobel nun auch Ressourcen frei, den Wareneingang zu unterstützen: „Gerade bei Brokerware kommen die Wareneingangsmitarbeiter zu mir, und wir machen eine Röntgenprüfung zur Mengenverifizierung.“
Intuitive Bedienung
„Die Bedienung ist wirklich einfach und intuitiv“, berichtet der Fertigungsleiter. Darin liege auch ein großer Vorteil des Systems: Selbst Mitarbeiter, die wenig Erfahrung mit der Arbeit an Computern haben, könnten das System nach kurzer Einweisung bedienen. Das erleichtere Urlaubsvertretungen ungemein.
Drypacks röntgen
Der Fertigungsleiter schätzt auch die Möglichkeit, Drypacks zu prüfen: „Man kann die Materialien einfach im eingeschweißten Zustand einlegen und zählen – das erhöht natürlich die Langlebigkeit, wenn man die Verpackung nicht öffnen muss und beschleunigt das Handling.“ Neben den Bauteilrollen werden auch Stangen und Trays über den Bauteilzähler abgewickelt. Was aber einen wirklichen Mehrwert bietet, ist das kostenlose Add-On, komplette Leiterplatten zu röntgen: „Eine richtige Röntgenanlage liefert natürlich viel präzisere Bilder, aber für einfache Analysen, ist das eine tolle Zusatzfunktion. Dieses Feature nutzen wir häufig, um unseren Kunden ein Röntgenbild ihrer Platine zu zeigen“, so Kempa.
Letztlich sei diese Funktion ausschlaggebend für die Wahl des Herstellers Techvalley gewesen und habe dresden elektronik bei der Produktdemo im Hause SmartRep überzeugt. Die SmartRep GmbH ist der deutsche Distributor des koreanischen Herstellers Techvalley und kümmert sich um Installation und Support der Anlagen: „Wir hatten schon einige Maschineneinbringungen; aber das ist die erste, die wirklich von Anfang an reibungslos funktioniert hat“, lobt Kempa den guten Service von SmartRep.
„Für uns war der Röntgenbauteilzähler angesichts der gestiegenen Materialmengen genau die richtige Entscheidung: Denn selbst mit zwei mechanischen Geräten wäre man langsamer und bräuchte noch eine zweite Arbeitskraft. Dann kommt noch der Mehrwert durch die Zusatzfeatures dazu – da amortisiert sich der Röntgen-Bauteilzähler schnell“, zieht Fertigungsleiter Sascha Kempa ein positives Resümee. Und die Kunden von dresden elektronik haben nun die Sicherheit, dass im Eiltempo geliefert werden kann, weil im Materiallager absolute Transparenz herrscht.
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