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Firma Arburg sorgt für Flexibilität im Materialfluss

Dr. Julia Traut • 4. März 2022

Neue SMD-Linie wird aus Bauteilrollenregalen von Inovaxe versorgt

Die Firma Arburg, einer der weltweit führenden Hersteller von Spritzgießmaschinen, errichtete 2020/2021 eine neue Produktionshalle, in der auch eine neue SMD-Fertigungslinie installiert wurde. Weil sich damit die Laufwege zum Hauptlager verlängerten, suchte das SMD-Team nach einer flexiblen Supermarkt-Lösung und wurde bei SmartRep fündig. 

Blick ins Materiallager der Firma Arburg: Mann lagert Bauteilrolle an Inovaxe-Regal ein

Die neue SMD-Linie bei Arburg wird aus Bauteilrollenregalen von Inovaxe versorgt. Direkt an der Linie werden die Rollen entnommen. (c)Arburg

100 Prozent Eigenfertigung bei bestückten Leiterplatten zeichnet den Maschinenbauer Arburg aus dem Schwarzwald aus: Die komplette Steuerung für die Spritzgießmaschinen inklusive der Elektronik wird im eigenen Haus entwickelt und produziert. Von Losgröße 1 bis zu wenigen 100 Stück ist in der SMD-Fertigung von Arburg keine Seltenheit: Der Hersteller von Spritzgießmaschinen reagiert flexibel auf Kundenwünsche und braucht damit ein Materialflusskonzept, das dem gerecht wird.


„Als wir die neue SMD-Linie konzipiert haben, stand darüber immer das Wort Flexibilität“, erinnert sich Mark Dittus, Gruppenleiter Elektronikfertigung/Steuerungsbau bei Arburg. Und genau das benötige man eben auch bei der Materialzuführung zur Linie. Durch die räumliche Trennung vom Hauptlager wurde ein Konzept gesucht, mit dem Rollen sicher, nachverfolgbar und schnell zwischen Linie und Kardex-Lager transportiert werden können. In den smarten und mobilen Regalsystemen von Inovaxe fanden Mark Dittus und sein Team die optimale Lösung.


„Wir hatten uns auf Messen verschiedene Systeme angeschaut und auch in anderen Elektronikfertigungen: Regale, Tower, Tablar-Lifte, aber wir haben nichts Vergleichbares entdeckt. Inovaxe ist nicht nur ein Regal mit Rollen, das man für den Transport benutzen kann, sondern es ist auch mit Elektronik ausgestattet und gibt ein Feedback, wo eine Rolle ist“, sagt Thomas Ludwig, Systemtechniker im Steuerungsbau bei Arburg.


„Das Hauptproblem bei einer Tower-Lösung sahen wir darin, dass dieser am Boden festgedübelt ist und man eine Box für den Transport zwischen Hauptlager und Tower braucht“, pflichtet ihm Mark Dittus bei. Das Inovaxe Cart könne man direkt an die Linie schieben, wo man es eben gerade brauche, ein Tower ist fixiert. Außerdem sei der Lagerort der Rolle im Inovaxe jederzeit über die Software abrufbar. „Wir wollen an der Linie kein zweites Lager aufbauen, sondern nur das Material vor Ort haben, das wir wirklich die nächsten Stunden brauchen“, erklärt Mark Dittus.


Diese Anforderungen erfüllte das smarte Regalsystem Inovaxe: Die Carts bei Arburg können auf unter 0,5 Quadratmetern jeweils bis zu 293 Rollen aufnehmen. Über eine Unique-ID wird der Lagerplatz der Rolle im Inovaxe System getrackt. Die smarten Lagerlösungen erlauben dank chaotischem Lagerprinzip eine volle Auslastung. Das System weiß, wo sich welche Rolle befindet und leitet den Bediener bei der Entnahme durch Lichtsignale an. „Es reduziert den Rüstaufwand und ist in der Bedienung so einfach, dass die Einführung in Soft- und Hardware nicht länger als 30 Minuten dauert, dann kann ein Maschinenbediener sicher damit arbeiten“, sagt Thomas Ludwig.


Nikolai Knapp von SmartRep hat die Firma Arburg bei diesem Prozess begleitet: „Bei Arburg verfügte man schon über ein Traceability-Konzept, Gebinde mit einer Unique ID zu versehen. Durch den Umzug in die neue Halle und damit weite Laufwege zum Lager ergab sich hier eher eine logistische Herausforderung, die nun durch Inovaxe optimal gelöst ist: Die beweglichen Carts geben dem SMD-Team die nötige Flexibilität und erhöhen zugleich die Rückverfolgbarkeit und Sicherheit der Prozesse, da zu jeder Zeit klar ist, wo sich welches Gebinde befindet.“


Die Inovaxe-Systeme sind an Fuji Nexim angebunden. Das Arburg SMD-Team arbeitet dabei mit Gruppenrüstungen: „Wir haben insgesamt vier Inovaxe-Carts. Drei davon nutzen wir für die Fuji-Linie: zwei Festrüstungssets für Highrunner an der Linie und eines für Wechselrüstung. Das vierte Cart steht an der alten Linie als Stand-Alone Lösung und wird über das Bedienterminal von Inovaxe betrieben“, erklärt Thomas Ludwig die Abläufe.


Gerade ist Arburg dabei, im SAP-System die Versorgung nicht auf die Gesamtmenge bezogen, sondern auf Rollenebene zu verwalten und dies bei der Umlagerung zwischen den Lagerorten zu berücksichtigen. „Wie flexibel die Inovaxe-Carts sind, haben wir während des ganzen Umzugs immer wieder gemerkt: Ständig haben wir sie anders eingebunden, bis die neue Linie und die alte Linie in der neuen Halle standen und die finalen Abläufe sich einspielten“, erinnert sich Ludwig.


Zur Zeit werden bei Arburg um die 2500 Rollen pro Woche im Zentrallager in einen Tablarlift von Kardex eingelagert. Zusätzlich gibt es ein Trockenlager. Je nach Auftragslage werden etwa 500 Rollen pro Tag an der Linie benötigt. Da das Inovaxe-System jederzeit durch weitere Carts erweiterbar ist, sieht Thomas Ludwig die SMD-Fertigung bei Arburg auch für die Zukunft gut gerüstet. 

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Die wichtigsten Verfahren sind DPM und Klebeetiketten Eine der bekanntesten Möglichkeiten der Kennzeichnung von Leiterplatten ist die Verwendung von Klebeetiketten (Aufkleber oder auch Labels genannt). Verwendet wird dabei meist ein weißes Trägermaterial, welches vorab mit einer Information in Form eines 1D oder 2D Codes bedruckt wurde. Der nachweisliche Trend der Kennzeichnung geht hin zum DPM-Verfahren. DPM steht hierbei für „Direct Part Marking“. Beim DPM wird die Kennzeichnung dauerhaft auf dem jeweiligen Produkt (Leiterplatte, Baugruppe) aufgebracht. Als DPM-Verfahren hat sich dabei die Laserbeschriftung durchgesetzt. In der Regel kommt dabei ein CO2-Lasersystem zum Einsatz, welches beim Beschriftungsprozess einen Farbumschlag im Lötstoplack erzeugt. Wie wir alle wissen ist nichts wirklich perfekt, so auch hier. Beide Verfahren bringen in ihrer Anwendung und im Hinblick auf den gesamten Produktlebenszyklus entsprechende Vor- und Nachteile mit sich. Wo Licht da auch Schatten: Die Vor- und Nachteile liegen auf der Hand Schauen wir uns mal das Aufbringen von Etiketten näher an. Im ersten Moment und gerade bei kleiner Stückzahl sehen wir oft den Einsatz von Etiketten als eine kostengünstige Lösung. Werden diese von Hand aufgeklebt, müssen wir uns über die Kosten und die Fehlermöglichkeiten sicher Gedanken machen. Daher bringt man heutzutage die Etiketten überwiegend direkt mit dem Bestücker auf. Dies hat zur Folge, dass eine mögliche Datenerfassung erst ab der Mitte des Fertigungsprozesses erfolgt. Alle unsere vorgeschalteten Prozesse werden somit für die spätere wichtige gesamtheitliche Prozessvalidierung nicht erfasst. Wir setzen typisch sog. Labelfeeder ein, die der Bestückungsanlage die Aufkleber wie ein Bauteil zur Verfügung stellen. Dadurch reduzieren wir natürlich den so dringend benötigten Stellplatz auf der Bestückungsanlage um teilweise bis zu sieben Spuren. Dies hat direkte Auswirkungen auf die Rüstungen und könnte im Einzelfall sogar dazu führen, dass wir ein Produkt nicht komplett mit einer Rüstung produzieren können. Zudem erhöhen sich durch das Setzen eines oder mehrerer Etiketten mittels Bestückungsmaschine auch die Taktzeiten, da Etiketten langsamer bestückt werden müssen. Final hat dies Auswirkungen auf unseren gesamten Fertigungsprozess. Die meist vorgedruckten Etiketten müssen bei einem Produktwechsel auch oft umgerüstet werden, da es produktabhängig verschiedene Anforderungen und Einschränkungen gibt. Oftmals ist der Platz auf der jeweiligen Leiterplatte nicht ausreichend vorhanden und so wird lediglich nur ein Barcode auf den Nutzenrand aufgebracht und nicht jeweils auf alle Einzelschaltungen, was nach dem Vereinzelungsprozess zu einer unvollständigen und nicht mehr nachvollziehbaren Prozesskette führt. Eine solche vereinfachte Kennzeichnung deckt zwar manchmal den reinen internen Prozess zur Datenerfassung ab, am Ende müssen wir uns aber alle überlegen, ob dies unserem Anspruch an Qualität und Liefertransparenz gerecht wird. Immer die Konsequenz aus dem Gesamten dabei beachten. Gewisse technische Einschränkungen sind zudem zu überprüfen. Wir wissen, dass Etiketten kleiner 5x5mm nicht mehr prozesssicher platziert und gelesen werden können. Auf kleinen Etiketten ist natürlich auch weniger Inhalt möglich. Um einen Code muss mindestens ein umlaufender Rand von gut 1mm freigehalten werden um ihn später sauber lesen zu können. Besteht der Wunsch oder die Idee die Etiketten bereits vor der SMT Linie auf die Leiterplatte aufzubringen, müssen wir ein paar weitere Faktoren beachten. Einer davon ist der Druckprozess. Man stelle sich vor, dass ein ca. 100µm dickes Etikett auf die Leiterplatte aufgebracht wird. Eine klassische Druckschablone ist i.d.R. ca. 100-130µm dick. Nun trifft die Schablone auf das 100µm dicke Etikett und verursacht so an und um diese Stelle einen erhöhten Absprung. Dieser führt zu einer ungewollt höheren Aufbringung von Lotpaste, was gerade bei FinePitch zu Fehlern führt. Am Ende ist es auch eine Kostenfrage. Die Kosten für Etiketten steigen mit zunehmender Menge und Varianten. Zudem bedarf es hitzebeständiger und teurer Etiketten (sog. Kapton-Material) für einen prozesssicheren Einsatz im Lötprozess. Nur diese halten einen teilweise zweimaligen Durchlauf durch den Lötofen aus. Eine langfristige Berechnung über die Stückzahlen sollte hier immer vorgenommen werden, um so andere Verfahren wie die Laserbeschriftung auch in Betracht zu ziehen. Ein klarer Vorteil von Aufklebern ist dabei das sehr gute Kontrastverhältnis. Auf ein weißes Etikett wird ein schwarzer Inhalt gedruckt. Auch bei einem späteren Beschichtungsverfahren (Bsp. Schutzlackierung) der Baugruppe kann meist der Inhalt noch sehr gut gelesen werden. Der wichtigste Faktor aber ist, Etiketten können abfallen und somit verlieren Sie alle Informationen. Kommen wir zum DPM-Verfahren und schauen uns dabei die Laserbeschriftung genauer an. Die Laserbeschriftung kommt am Anfang einer SMT Fertigung zum Einsatz. Meist als inlinefähige Anlage direkt in der SMT Linie vor dem Drucker oder als autarke automatisierte „Beschriftungsinsel“ vor der Linie oder bereits im Wareneingang. Die Taktzeiten pro Beschriftung sind sehr kurz. Die Qualität der Beschriftung wird im System gleich nach dem Aufbringen überprüft. Neben dem hohen Durchsatz steht auch die Flexibilität der Kennzeichnung im Fokus einer modernen Laserbeschriftungsanlage. Der Inhalt kann frei definiert und zur Kennzeichnung entsprechend produktspezifisch ausgeführt werden. In der Größe der Kennzeichnung und dem Inhalt sind Sie praktisch frei und so ist eine individuelle Kennzeichnung je nach verfügbarem Platz auf der Leiterplatte umsetzbar. 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