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Automatisiertes Highspeed-Lasertrennen

Dr. Julia Traut • 7. März 2022

SmartRep errichtet für Canastra eine Laser-Trenninsel mit Cobot und integriertem Testsystem

Hoher Linientakt, keine Stege und eng platzierte Module: Canastra electronics aus der Schweiz investiert in einen CuttingMaster von LPKF und baut mit SmartRep und einer ICT-Lösung von Teradyne eine vollautomatische Cobot-Insellösung zur Realisierung eines Großprojekts. 

Christian Bräm und Andreas Keller vor der autonomen Highrunner-Laser-Trenninsel mit Cobot-System bei Canastra

Christian Bräm und Andreas Keller freuen sich über die erfolgreiche Realisierung im Eiltempo: Eine komplett autonome Highrunner-Laser-Trenninsel mit Cobot-System und integriertem Testsystem. © SmartRep

Ob intelligentes Abfallmanagement oder induktionsbasierte Sous Vide Kochgeräte – der Engineering und Produktions-Dienstleister Canastra AG aus der Schweiz produziert Baugruppen für unterschiedlichste Anwendungen und ist deswegen flexibel aufgestellt. 2021 jedoch kam ein Kunde mit einer speziellen Anforderung auf Canastra zu: ein Großauftrag mit hohem Linientakt. Die besondere Herausforderung: „Eine fix definierte Taktzeit musste eingehalten werden können, und die Abstände zwischen den einzelnen Modulen auf dem Nutzen waren relativ eng“, erinnert sich CEO Christian Bräm, wie er sich auf die Suche nach einem passenden Trennsystem für seinen Maschinenpark gemacht hat.


Das Großprojekt stand von Beginn an unter großem Zeitdruck, schnell sollte mit der Produktion gestartet werden. Deshalb setzte sich Christian Bräm mit Andreas Keller von SmartRep in Verbindung und gemeinsam analysierten sie den genauen Bedarf: „Nicht nur ein schnelles Trennverfahren wurde gesucht, sondern es sollte eine vollautomatisierte Trenn-Insel mit integriertem Testsystem geschaffen werden“, erinnert sich Andreas Keller, CEO von SmartRep. Er aktivierte dafür seine Partner LPKF und Teradyne und entwickelte ein speziell zugeschnittenes Konzept mit Cobot-System.



Für dieses spezifische Projekt benötigte Canastra ein genaues und schnelles Trennverfahren: „Wir haben alle Verfahren betrachtet und bewertet“, sagt Bräm, darunter natürlich auch verschiedene Frässysteme. „Beim Laser-Nutzentrennen hat uns vor allem der Werkzeug-Verschleiß, die Flexibilität und Genauigkeit überzeugt“, erklärt der CEO, warum er sich gegen eine Fräse und für einen Laser-Nutzentrenner von LPKF entschieden hat. 

Foto der Prüf- und Trenninsel bei Canastra

Der Nutzen wird vollautomatisch ICT-geprüft und anschließend inline mit einem CuttingMaster von LPKF getrennt © SmartRep

Pro Tag fertigt Canastra ca. 8000 Module ohne Trennstege, dabei werden die Teile aus dem FR4-Material mit einem Vollschnitt getrennt. Die Taktzeit liegt bei knapp 4 Sekunden pro Stück. Ziel war es, das System autonom, parallel zur SMD-Bestückung, mit hohem Linientakt zu betreiben. „Da in der Schweiz der Personalaufwand sehr teuer ist, müssen wir den Automatisierungsgrad entsprechend hoch halten, was wir mit einer vollautomatischen Lösung erreichen“, sagt Bräm.


„SmartRep und LPKF haben einen großen Einsatz zur Zielerreichung geleistet. Die Teileverfügbarkeit hat in dieser Zeit noch zusätzliche Schwierigkeiten hervorgebracht. Trotz dieser Schwierigkeiten hat alles in letzter Sekunde geklappt, sodass innert einer Woche die Inbetriebnahme und der Produktionsstart durchgeführt werden konnten“, ist Christian Bräm zufrieden.


Wie sieht nun diese komplett autonome Highrunner-Laser-Trenninsel mit Cobot und integriertem Testsystem aus?

Der Nutzen wird vollautomatisch ICT-geprüft und anschließend inline getrennt und verpackt: Die integrierte ICT-Lösung von Teradyne kontrolliert vollautomatisch und inline alle Baugruppen. Der Cobot platziert anschließend den Mehrfachnutzen auf einem Frame, dann lasert der CuttingMaster von LPKF in 4 Sekunden pro Einzelnutzen die Module aus der Leiterplatte, und der Cobot entnimmt die gelaserten Teile, um sie automatisch zu verpacken. Verbunden sind die Systeme durch Handling-Lösungen von YJ Link aus dem Hause SmartRep. 

Foto des Cobot-Systems bei Canasta

Bei Canastra habe man die gesamte Insel auf ein Produkt ausgelegt. Da die zur Trennung zur Verfügung stehenden Abstände auf dem Nutzen jedoch allgemein immer kleiner werden, seien die Möglichkeiten beim Lasertrennen wesentlich besser gegenüber der klassischen Fräsung: „Grundsätzlich macht der CuttingMaster überall dort Sinn, wo Modulabstände sehr gering sind und hohe Genauigkeiten erfordert werden. Zudem haben uns die geringeren Wartungskosten überzeugt“, sagt Bräm und sieht damit seinen Maschinenpark durch den Lasernutzentrenner auch unabhängig von der Großserie für die Zukunft gut aufgestellt.

Das Cobot-System zur Automatisierung des Laser-Nutzentrenners wurde von LPKF und SmartRep entwickelt. © SmartRep

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Die wichtigsten Verfahren sind DPM und Klebeetiketten Eine der bekanntesten Möglichkeiten der Kennzeichnung von Leiterplatten ist die Verwendung von Klebeetiketten (Aufkleber oder auch Labels genannt). Verwendet wird dabei meist ein weißes Trägermaterial, welches vorab mit einer Information in Form eines 1D oder 2D Codes bedruckt wurde. Der nachweisliche Trend der Kennzeichnung geht hin zum DPM-Verfahren. DPM steht hierbei für „Direct Part Marking“. Beim DPM wird die Kennzeichnung dauerhaft auf dem jeweiligen Produkt (Leiterplatte, Baugruppe) aufgebracht. Als DPM-Verfahren hat sich dabei die Laserbeschriftung durchgesetzt. In der Regel kommt dabei ein CO2-Lasersystem zum Einsatz, welches beim Beschriftungsprozess einen Farbumschlag im Lötstoplack erzeugt. Wie wir alle wissen ist nichts wirklich perfekt, so auch hier. Beide Verfahren bringen in ihrer Anwendung und im Hinblick auf den gesamten Produktlebenszyklus entsprechende Vor- und Nachteile mit sich. Wo Licht da auch Schatten: Die Vor- und Nachteile liegen auf der Hand Schauen wir uns mal das Aufbringen von Etiketten näher an. Im ersten Moment und gerade bei kleiner Stückzahl sehen wir oft den Einsatz von Etiketten als eine kostengünstige Lösung. Werden diese von Hand aufgeklebt, müssen wir uns über die Kosten und die Fehlermöglichkeiten sicher Gedanken machen. Daher bringt man heutzutage die Etiketten überwiegend direkt mit dem Bestücker auf. Dies hat zur Folge, dass eine mögliche Datenerfassung erst ab der Mitte des Fertigungsprozesses erfolgt. Alle unsere vorgeschalteten Prozesse werden somit für die spätere wichtige gesamtheitliche Prozessvalidierung nicht erfasst. Wir setzen typisch sog. Labelfeeder ein, die der Bestückungsanlage die Aufkleber wie ein Bauteil zur Verfügung stellen. Dadurch reduzieren wir natürlich den so dringend benötigten Stellplatz auf der Bestückungsanlage um teilweise bis zu sieben Spuren. Dies hat direkte Auswirkungen auf die Rüstungen und könnte im Einzelfall sogar dazu führen, dass wir ein Produkt nicht komplett mit einer Rüstung produzieren können. Zudem erhöhen sich durch das Setzen eines oder mehrerer Etiketten mittels Bestückungsmaschine auch die Taktzeiten, da Etiketten langsamer bestückt werden müssen. Final hat dies Auswirkungen auf unseren gesamten Fertigungsprozess. Die meist vorgedruckten Etiketten müssen bei einem Produktwechsel auch oft umgerüstet werden, da es produktabhängig verschiedene Anforderungen und Einschränkungen gibt. Oftmals ist der Platz auf der jeweiligen Leiterplatte nicht ausreichend vorhanden und so wird lediglich nur ein Barcode auf den Nutzenrand aufgebracht und nicht jeweils auf alle Einzelschaltungen, was nach dem Vereinzelungsprozess zu einer unvollständigen und nicht mehr nachvollziehbaren Prozesskette führt. Eine solche vereinfachte Kennzeichnung deckt zwar manchmal den reinen internen Prozess zur Datenerfassung ab, am Ende müssen wir uns aber alle überlegen, ob dies unserem Anspruch an Qualität und Liefertransparenz gerecht wird. Immer die Konsequenz aus dem Gesamten dabei beachten. Gewisse technische Einschränkungen sind zudem zu überprüfen. Wir wissen, dass Etiketten kleiner 5x5mm nicht mehr prozesssicher platziert und gelesen werden können. Auf kleinen Etiketten ist natürlich auch weniger Inhalt möglich. Um einen Code muss mindestens ein umlaufender Rand von gut 1mm freigehalten werden um ihn später sauber lesen zu können. Besteht der Wunsch oder die Idee die Etiketten bereits vor der SMT Linie auf die Leiterplatte aufzubringen, müssen wir ein paar weitere Faktoren beachten. Einer davon ist der Druckprozess. Man stelle sich vor, dass ein ca. 100µm dickes Etikett auf die Leiterplatte aufgebracht wird. Eine klassische Druckschablone ist i.d.R. ca. 100-130µm dick. Nun trifft die Schablone auf das 100µm dicke Etikett und verursacht so an und um diese Stelle einen erhöhten Absprung. Dieser führt zu einer ungewollt höheren Aufbringung von Lotpaste, was gerade bei FinePitch zu Fehlern führt. Am Ende ist es auch eine Kostenfrage. Die Kosten für Etiketten steigen mit zunehmender Menge und Varianten. Zudem bedarf es hitzebeständiger und teurer Etiketten (sog. Kapton-Material) für einen prozesssicheren Einsatz im Lötprozess. Nur diese halten einen teilweise zweimaligen Durchlauf durch den Lötofen aus. Eine langfristige Berechnung über die Stückzahlen sollte hier immer vorgenommen werden, um so andere Verfahren wie die Laserbeschriftung auch in Betracht zu ziehen. Ein klarer Vorteil von Aufklebern ist dabei das sehr gute Kontrastverhältnis. Auf ein weißes Etikett wird ein schwarzer Inhalt gedruckt. Auch bei einem späteren Beschichtungsverfahren (Bsp. Schutzlackierung) der Baugruppe kann meist der Inhalt noch sehr gut gelesen werden. Der wichtigste Faktor aber ist, Etiketten können abfallen und somit verlieren Sie alle Informationen. Kommen wir zum DPM-Verfahren und schauen uns dabei die Laserbeschriftung genauer an. Die Laserbeschriftung kommt am Anfang einer SMT Fertigung zum Einsatz. Meist als inlinefähige Anlage direkt in der SMT Linie vor dem Drucker oder als autarke automatisierte „Beschriftungsinsel“ vor der Linie oder bereits im Wareneingang. Die Taktzeiten pro Beschriftung sind sehr kurz. Die Qualität der Beschriftung wird im System gleich nach dem Aufbringen überprüft. Neben dem hohen Durchsatz steht auch die Flexibilität der Kennzeichnung im Fokus einer modernen Laserbeschriftungsanlage. Der Inhalt kann frei definiert und zur Kennzeichnung entsprechend produktspezifisch ausgeführt werden. In der Größe der Kennzeichnung und dem Inhalt sind Sie praktisch frei und so ist eine individuelle Kennzeichnung je nach verfügbarem Platz auf der Leiterplatte umsetzbar. Definitiv verbleibt die Kennzeichnung dauerhaft auf der Leiterplatte und kann nur mechanisch zerstört werden. So sind Sie für alle Fälle auf der sicheren Seite.
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