Julia Traut • 27. Februar 2025
SmartRep realisiert elektronische Schnittstelle für AOI-Prozessdatenübermittlung
Wie kann ein Elektronikfertiger die hohe Qualität, mit der er produziert, seinem Kunden vermitteln? Ganz einfach: Er schickt ihm die Koh Young-Inspektionsdaten in Echtzeit zu. Hierfür realisierte Jopp Electronics mit SmartRep eine Live-Prozessdatenübertragung.
Jopp Electronics produziert am Standort Villingen-Schwenningen im Zwei- bis Drei-Schichtbetrieb Elektronik für die Branchen Automotive, Medizin und Industrieanwendungen. Mid/Low-Volume und high Mix ist das Tagesgeschäft. Für einen namhaften Automotive-Kunden werden täglich Chargen von 10 bis 5000 Baugruppen produziert, von einem Fahrer abgeholt und zur Weiterverarbeitung ausgeliefert. Damit dieser Kunde die Produkte just-in-time weiterverarbeiten kann, ist er auf die Übertragung der Traceabilitydaten und ein unternehmensübergreifendes Interlocking angewiesen. Mit dieser Anforderung trat Jopp Electronics an SmartRep heran.
Weil SPI und AOI alle Baugruppen in 3D inspizieren, in Echtzeit nach IPC-Richtlinien auswerten und die Resultate speichern, war die Prozessdatenübermittlung für SmartRep nur eine Schnittstellenfrage. Denn die relevanten Daten bereiten die Koh Young Systeme bereits live im Tool KSMART auf, das Jopp zur Echtzeit-Produktionsdatenauswertung und für Qualitätszirkel nutzt: So ist sichergestellt, dass alle Produkte von Jopp Electronics die Vorgaben der IATF-16949-Norm erfüllen.
„Bei der Datenübertragung in Echtzeit werden die Messwerte aus den SPI- und AOI-Systemen den Fertigungsaufträgen zugeordnet. Sobald der Auftrag an den Kunden ausgeliefert wird, werden automatisch im Hintergrund die Daten verschickt. Der Kunde hat somit die Möglichkeit, direkt diese Daten in sein MES-System einzuspielen“, erklärt Martin Helbig das automatisierte Prozedere. Koh Young als Maschinenhersteller stellt dafür die Schnittstelle zur Verfügung; SmartRep hat daraus eine individuelle Lösung entwickelt, um die Daten für den Kunden von Jopp Electronics bereitstellen zu können.
Der Prozesstechnikexperte Selim Kisaoglu erklärt die Rolle der Koh Young Inspektionssysteme im Fertigungsprozess: „Wir erfassen die Identität der Baugruppe, den Status, den Zeitstempel und auch den Fertigungsauftrag und gewähren dem Kunden dadurch einen Einblick in unsere Fertigungsdaten.“ Jede einzelne Leiterplatte wird zu 100% geprüft, versichert Martin Helbig, Senior Manager Produktion: „Die IO-Baugruppen (in Ordnung) landen im Magazin. Gibt es eine zu bemängelnde Stelle, wird die Platine aussortiert und fährt in ein separates Magazin. Dieses wird dann von einem IPC geschulten Mitarbeiter am Review-Platz überprüft.“
Doch die Koh Young Systeme sind weit mehr als ein Gut/Schlecht Gatekeeper: „Eine weitere positive Funktion von Koh Young ist für mich das Tool KSMART. Darin können wir uns live die Produktionsdaten anzeigen lassen. Hier sind insbesondere die Auffälligkeiten für Pseudofehlerraten oder auch die Echtzeitfehler interessant, um im Prozess die Möglichkeit zu haben, diese Fehler abzustellen.“ Über das Real-Time-Monitoring hinaus seien die Auswertungen in KSMART, die ganz einfach über den Webbrowser abgerufen werden können, aber auch für Qualitätszirkel sehr aufschlussreich. Trendcharts, Top5 Fehler, Fehlerverteilung, Yield-Analysen – all dies ist mit KSMART und den messwertbasierenden Inspektionsergebnissen von Koh Young möglich.
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