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Exakte Abwurfrate durch Röntgenbauteilzählung

Dr. Julia Traut • 22. Februar 2022

albis-elcon investiert in Röntgenbauteilzählgerät von Techvalley

Wie viele Bauteile wurden bei der Bestückung abgeworfen und wie viele sind noch auf einer Bauteilrolle drauf? Diese Frage kann ganz exakt nur eine Bauteilzählung beantworten. Damit stets der tatsächliche Lagerbestand ermittelt werden kann, setzt der Telekommunikationsgeräte-Hersteller albis-elcon aus Sachsen auf einen Röntgen-Bauteilzähler von Techvalley.

In der aktuellen Bauteilknappheit ist jeder Chip bis hin zum kleinen Widerstand ein wertvoller Lagerposten. Es schafft Planungssicherheit, wenn man die genaue Anzahl vorhandener Bauteile kennt, weiß Jan Homilius. Er ist Technologiemanager bei der albis-elcon system Germany GmbH in Hartmannsdorf. Im vergangenen Jahr investierte er bei SmartRep in ein Röntgenbauteilzählgerät.


„SmartRep hat mit Techvalley einen soliden Hersteller von Röntgensystemen für die SMD-Branche auf dem europäischen Markt etablieren können“, sagt Andreas Keller, Geschäftsführer von SmartRep. Das koreanische Unternehmen Techvalley bietet Röntgen-Bauteilzählgeräte und  -Inspektionssysteme und konnte nun durch den deutschen Distributor SmartRep in der D-A-CH-Region Fuß fassen. 

albis-elcon investierte als einer der ersten Kunden in das Röntgen-Bauteilzählgerät Hawkeye 1000 und ist begeistert von der simplen Bedienung und dem Effizienzgrad des Systems: „Mit dem neuen Bauteilzählgerät brauchen wir pro Rolle nur 5 bis 10 Sekunden für Zählung inklusive Handling - weil wir vier Rollen gleichzeitig zählen können“, sagt Jan Homilius. In der Elektronikfertigung bei albis-elcon wird der Bauteilzähler aber nicht im Wareneingang eingesetzt, sondern kommt direkt in der Fertigung zum Einsatz: Die Gebinde aller drei SMD-Linien werden nach dem Bestückvorgang darüber gezählt.



Rund 20.000 Gebinde stehen bei albis-elcon im Hauptlager. Vor ein paar Jahren wurde ein automatischer Supermarkt an der Linie errichtet, um fertigungsnah Material lagern zu können: „Wir rüsten dort für den Standardfall in den Tower hinein. Vom Tower kommt das Material an die Linie, dort wird es verarbeitet und die Reste gehen dann wieder zurück in den Tower“, erklärt Jan Homilius den Materialfluss. „An dieser Stelle kommt das Bauteilzählgerät zum Einsatz und zählt eben die Rollen noch mal durch. In der Theorie ist es so, dass auch die SMD-Linien abgeworfene Bauteile runter zählen, aber das ist eben nicht ganz so genau, wie wir es gerne hätten“, sagt Homilius. Deswegen habe man das Zählgerät angeschafft und eben auch, um die Inventur einfacher und schneller machen zu können.

Technologiemanager Jan Homilius von albis-elcon vor dem Röntgenbauteilzähler Hawkeye1000 von Techvalley

Technologiemanager Jan Homilius kann nun nach jedem Bestückvorgang die Abwurfrate ermitteln, weil die Bauteilrollen gezählt werden, bevor sie zurück in das Zwischenlager an der Linie gehen. (c) albis-elcon

Bereits im Wareneingang werden die Gebinde bei albis-elcon automatisch erfasst und mit einer Unique-ID versehen. Damit werden Menge und Lagerort gematcht. Damit die auf einem Gebinde vorhandene Menge an Bauteilen auch nach jedem Bestückvorgang ganz exakt erfasst ist, wird die Röntgen-Bauteilzählung eingesetzt. Dafür ist das Röntgen-Gerät an das Lagerverwaltungssystem angeschlossen. Als nächsten Schritt plant der Technologiemanager den Bauteilzähler an das ERP-System anzuschließen.


„Für eine Rüstung werden im Schnitt 100 bis 150 Gebinde benötigt, das heißt, wir machen drei Mal am Tag auf den zwei Linien, die es hauptsächlich betrifft, eine Abrüstung und müssen dann täglich 500 Rollen zählen“, rechnet Jan Homilius vor, wie effizient der Bauteilzähler ist.

Foto: Display mit Zählergebnissen, Röntgenbauteilzähler Hawkeye von Techvalley

Überzeugende Zykluszeiten: Mit nur rund 5 Sekunden Zählzeit pro Gebinde kann albis-elcon nun die Rückläufer von der Linie exakt zählen.

Zuvor war ein analoges Bauteilzählgerät im Hauptlager im Einsatz, in das die Rollen manuell eingespannt werden mussten und von einer Rolle auf eine andere gewickelt wurde: Pro Gebinde dauerte eine Zählung rund 2 Minuten. Damit wurde im Lager eine laufende Inventur gemacht. „Wir hatten Leute, die haben den ganzen Tag nur Rollen gezählt und das ist einfach nicht effizient.“ Das alte Zählgerät war damit schlichtweg zu langsam für den Einsatzbereich, in dem Technologiemanager Jan Homilius es einsetzen wollte: Die Prüfung, wie viele Bauteile beim Bestückvorgang abgeworfen werden. „Bei Zykluszeiten von rund 5 Sekunden pro Gebinde gibt uns der neue Bauteilzähler nun die Möglichkeit, die Rückläufer von der Linie zu zählen.“

Vor der Investition haben sich Jan Homilius und sein Team Bauteilzähler dreier verschiedener Hersteller angeschaut und sich von anderen Elektronikfertigern, die bereits Röntgen-Bauteilzählgeräte im Einsatz haben, Einblicke in die Praxis geben lassen. „Die Unterschiede lagen in wenigen Details“, berichtet Jan Homilius. Entscheidend war am Ende für ihn das Preis-Leistungsverhältnis. Ein wichtiger Punkt war auch die einfache Bedienung: „Im Grunde genommen sind es drei Knöpfe, die man bedient, demzufolge ist auch eine Schulung für viele Mitarbeiter kein Problem.“


„albis-elcon hat mit dem Röntgen-Bauteilzähler von Techvalley Planungssicherheit in seinen Lagerbestand gebracht und profitiert nun von der Effizienz der Röntgenzählung: Durch die zwanzigfach schnellere Zählzeit zum Vorgängermodell haben sich die Investitionskosten schnell amortisiert“, sagt Andreas Keller von SmartRep. 

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Die wichtigsten Verfahren sind DPM und Klebeetiketten Eine der bekanntesten Möglichkeiten der Kennzeichnung von Leiterplatten ist die Verwendung von Klebeetiketten (Aufkleber oder auch Labels genannt). Verwendet wird dabei meist ein weißes Trägermaterial, welches vorab mit einer Information in Form eines 1D oder 2D Codes bedruckt wurde. Der nachweisliche Trend der Kennzeichnung geht hin zum DPM-Verfahren. DPM steht hierbei für „Direct Part Marking“. Beim DPM wird die Kennzeichnung dauerhaft auf dem jeweiligen Produkt (Leiterplatte, Baugruppe) aufgebracht. Als DPM-Verfahren hat sich dabei die Laserbeschriftung durchgesetzt. In der Regel kommt dabei ein CO2-Lasersystem zum Einsatz, welches beim Beschriftungsprozess einen Farbumschlag im Lötstoplack erzeugt. Wie wir alle wissen ist nichts wirklich perfekt, so auch hier. Beide Verfahren bringen in ihrer Anwendung und im Hinblick auf den gesamten Produktlebenszyklus entsprechende Vor- und Nachteile mit sich. Wo Licht da auch Schatten: Die Vor- und Nachteile liegen auf der Hand Schauen wir uns mal das Aufbringen von Etiketten näher an. Im ersten Moment und gerade bei kleiner Stückzahl sehen wir oft den Einsatz von Etiketten als eine kostengünstige Lösung. Werden diese von Hand aufgeklebt, müssen wir uns über die Kosten und die Fehlermöglichkeiten sicher Gedanken machen. Daher bringt man heutzutage die Etiketten überwiegend direkt mit dem Bestücker auf. Dies hat zur Folge, dass eine mögliche Datenerfassung erst ab der Mitte des Fertigungsprozesses erfolgt. Alle unsere vorgeschalteten Prozesse werden somit für die spätere wichtige gesamtheitliche Prozessvalidierung nicht erfasst. Wir setzen typisch sog. Labelfeeder ein, die der Bestückungsanlage die Aufkleber wie ein Bauteil zur Verfügung stellen. Dadurch reduzieren wir natürlich den so dringend benötigten Stellplatz auf der Bestückungsanlage um teilweise bis zu sieben Spuren. Dies hat direkte Auswirkungen auf die Rüstungen und könnte im Einzelfall sogar dazu führen, dass wir ein Produkt nicht komplett mit einer Rüstung produzieren können. Zudem erhöhen sich durch das Setzen eines oder mehrerer Etiketten mittels Bestückungsmaschine auch die Taktzeiten, da Etiketten langsamer bestückt werden müssen. Final hat dies Auswirkungen auf unseren gesamten Fertigungsprozess. Die meist vorgedruckten Etiketten müssen bei einem Produktwechsel auch oft umgerüstet werden, da es produktabhängig verschiedene Anforderungen und Einschränkungen gibt. Oftmals ist der Platz auf der jeweiligen Leiterplatte nicht ausreichend vorhanden und so wird lediglich nur ein Barcode auf den Nutzenrand aufgebracht und nicht jeweils auf alle Einzelschaltungen, was nach dem Vereinzelungsprozess zu einer unvollständigen und nicht mehr nachvollziehbaren Prozesskette führt. Eine solche vereinfachte Kennzeichnung deckt zwar manchmal den reinen internen Prozess zur Datenerfassung ab, am Ende müssen wir uns aber alle überlegen, ob dies unserem Anspruch an Qualität und Liefertransparenz gerecht wird. Immer die Konsequenz aus dem Gesamten dabei beachten. Gewisse technische Einschränkungen sind zudem zu überprüfen. Wir wissen, dass Etiketten kleiner 5x5mm nicht mehr prozesssicher platziert und gelesen werden können. Auf kleinen Etiketten ist natürlich auch weniger Inhalt möglich. Um einen Code muss mindestens ein umlaufender Rand von gut 1mm freigehalten werden um ihn später sauber lesen zu können. Besteht der Wunsch oder die Idee die Etiketten bereits vor der SMT Linie auf die Leiterplatte aufzubringen, müssen wir ein paar weitere Faktoren beachten. Einer davon ist der Druckprozess. Man stelle sich vor, dass ein ca. 100µm dickes Etikett auf die Leiterplatte aufgebracht wird. Eine klassische Druckschablone ist i.d.R. ca. 100-130µm dick. Nun trifft die Schablone auf das 100µm dicke Etikett und verursacht so an und um diese Stelle einen erhöhten Absprung. Dieser führt zu einer ungewollt höheren Aufbringung von Lotpaste, was gerade bei FinePitch zu Fehlern führt. Am Ende ist es auch eine Kostenfrage. Die Kosten für Etiketten steigen mit zunehmender Menge und Varianten. Zudem bedarf es hitzebeständiger und teurer Etiketten (sog. Kapton-Material) für einen prozesssicheren Einsatz im Lötprozess. Nur diese halten einen teilweise zweimaligen Durchlauf durch den Lötofen aus. Eine langfristige Berechnung über die Stückzahlen sollte hier immer vorgenommen werden, um so andere Verfahren wie die Laserbeschriftung auch in Betracht zu ziehen. Ein klarer Vorteil von Aufklebern ist dabei das sehr gute Kontrastverhältnis. Auf ein weißes Etikett wird ein schwarzer Inhalt gedruckt. Auch bei einem späteren Beschichtungsverfahren (Bsp. Schutzlackierung) der Baugruppe kann meist der Inhalt noch sehr gut gelesen werden. Der wichtigste Faktor aber ist, Etiketten können abfallen und somit verlieren Sie alle Informationen. Kommen wir zum DPM-Verfahren und schauen uns dabei die Laserbeschriftung genauer an. Die Laserbeschriftung kommt am Anfang einer SMT Fertigung zum Einsatz. Meist als inlinefähige Anlage direkt in der SMT Linie vor dem Drucker oder als autarke automatisierte „Beschriftungsinsel“ vor der Linie oder bereits im Wareneingang. Die Taktzeiten pro Beschriftung sind sehr kurz. Die Qualität der Beschriftung wird im System gleich nach dem Aufbringen überprüft. Neben dem hohen Durchsatz steht auch die Flexibilität der Kennzeichnung im Fokus einer modernen Laserbeschriftungsanlage. Der Inhalt kann frei definiert und zur Kennzeichnung entsprechend produktspezifisch ausgeführt werden. In der Größe der Kennzeichnung und dem Inhalt sind Sie praktisch frei und so ist eine individuelle Kennzeichnung je nach verfügbarem Platz auf der Leiterplatte umsetzbar. 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