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365 Tage Laser-Nutzentrennen mit dem CuttingMaster

Dr. Julia Traut • 21. Januar 2022

Der EMS-Dienstleister ESCATEC zieht ein positives Resümee

„Kleine, dünne Leiterplatten, die viele Stege pro Fläche haben – da ist der Laser unendlich effizient.“ Das ist eine Erkenntnis, die Dr. Martin Mündlein, Engineering Manager bei ESCATEC Switzerland, nach einem Jahr Laser-Nutzentrennen mit dem CuttingMaster aus dem Hause LPKF gewonnen hat. In diesem Bericht schildert er seine Erfahrungen. 

"Bei kleinen, dünnen Leiterplatten mit vielen Stegen ist der Laser-Nutzentrenner unendlich effizient"

Flexible Leiterplatten mit einer Fräse zu trennen, das geht schlichtweg nicht. Deswegen wurde dies bei ESCATEC lange von Hand gemacht. Um diesen Prozess zu automatisieren, entschied sich die ESCATEC Switzerland AG aus Heerbrugg 2020 nach einem Benchmark in ein Laser-Nutzentrennsystem der Firma LPKF zu investieren.


„In Tat und Wahrheit sind die Dinge, die wir schneiden, aber nicht zwangsläufig flexible, sondern auch viele starre Leiterplatten oder starr-flexible Leiterplatten. Bei den Starren funktioniert der Laser überraschend gut, wenn gewisse Voraussetzungen erfüllt sind“, sagt Dr. Martin Mündlein. Er empfiehlt den Laser vor allem für Vielfachnutzen: „Wenn die Einzelschaltung klein, die Leiterplatte dünn, die Bauteile empfindlich sind und nah am Rand liegen – dann bringt der Laser viele Vorteile: Das Trennen ist stressfrei und man kann sehr knapp neben den Bauteilen schneiden. Wir haben beispielsweise ein Produkt von Fräsen aufs Lasertrennen umgestellt, weil wir immer wieder Probleme mit einem Quarz-Bauteil hatten, dessen Resonanzfrequenz sich durch die Vibrationen des Fräsens verändert hat. Das war mit dem Laser kein Problem mehr.“ Auch die Taktzeiten seien in solchen Fällen phänomenal: „Wir haben da einen Extremfall: Eine Leiterplatte von nur 5 x 5 Millimeter. Da schafft es der Laser in unter einer halben Sekunde einen Steg zu trennen. Das ist mit einer Fräse nicht erreichbar.“


Weil High Mix Low Volume das tägliche Brot von ESCATEC Switzerland ist, habe man auf eine Automatisierungslösung des Lasers verzichtet und betreibt ihn als Insel: „Wir haben durchschnittliche Fertigungslose von einigen 100 Stück, das kann ein Operator gut bewerkstelligen.“ Ein weiterer Vorteil liegt im Vorrichtungsbau, der ist für einen Lasernutzentrenner weit weniger anspruchsvoll als bei einer Fräse. Bei ESCATEC werden dafür ESD-Polystyrol-Aufnahmeplatten zum Schneiden von Adapterplatten verwendet: Das ist schnell, effizient und kostengünstig.


Der Benchmark für die Auswahl des Systems wurde durch die SmartRep GmbH, Distributor von LPKF in der D-A-CH-Region, organisiert: Der CuttingMaster konnte sich hinsichtlich Zykluszeit, Schnittqualität und Kosten durchsetzen. „Ein Laser-Nutzentrenner ist für einen EMS-Dienstleister wie ESCATEC ein flexibles Instrument, um das Produktportfolio zu erweitern. Nach 365 Tagen Belastungsprobe ist der CuttingMaster nun eine tolle Erweiterung des Maschinenparks“, sagt Andreas Keller, und Martin Mündlein pflichtet ihm bei: „Gerade als EMSler muss man sich breit aufstellen: Es gibt einen großen Anwendungsbereich, da ist der Laser unschlagbar. Ganz verzichten auf die Fräse können wir aber nicht.“ Diese komme weiterhin bei Leiterplatten ab 1mm Dicke zum Einsatz. Im Flex-Bereich und bei den beschriebenen Vielfachnutzen aber sei der Laser unschlagbar.


ESCATECs Erfahrungen mit dem CuttingMaster im Video:


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Die wichtigsten Verfahren sind DPM und Klebeetiketten Eine der bekanntesten Möglichkeiten der Kennzeichnung von Leiterplatten ist die Verwendung von Klebeetiketten (Aufkleber oder auch Labels genannt). Verwendet wird dabei meist ein weißes Trägermaterial, welches vorab mit einer Information in Form eines 1D oder 2D Codes bedruckt wurde. Der nachweisliche Trend der Kennzeichnung geht hin zum DPM-Verfahren. DPM steht hierbei für „Direct Part Marking“. Beim DPM wird die Kennzeichnung dauerhaft auf dem jeweiligen Produkt (Leiterplatte, Baugruppe) aufgebracht. Als DPM-Verfahren hat sich dabei die Laserbeschriftung durchgesetzt. In der Regel kommt dabei ein CO2-Lasersystem zum Einsatz, welches beim Beschriftungsprozess einen Farbumschlag im Lötstoplack erzeugt. Wie wir alle wissen ist nichts wirklich perfekt, so auch hier. Beide Verfahren bringen in ihrer Anwendung und im Hinblick auf den gesamten Produktlebenszyklus entsprechende Vor- und Nachteile mit sich. Wo Licht da auch Schatten: Die Vor- und Nachteile liegen auf der Hand Schauen wir uns mal das Aufbringen von Etiketten näher an. Im ersten Moment und gerade bei kleiner Stückzahl sehen wir oft den Einsatz von Etiketten als eine kostengünstige Lösung. Werden diese von Hand aufgeklebt, müssen wir uns über die Kosten und die Fehlermöglichkeiten sicher Gedanken machen. Daher bringt man heutzutage die Etiketten überwiegend direkt mit dem Bestücker auf. Dies hat zur Folge, dass eine mögliche Datenerfassung erst ab der Mitte des Fertigungsprozesses erfolgt. Alle unsere vorgeschalteten Prozesse werden somit für die spätere wichtige gesamtheitliche Prozessvalidierung nicht erfasst. Wir setzen typisch sog. Labelfeeder ein, die der Bestückungsanlage die Aufkleber wie ein Bauteil zur Verfügung stellen. Dadurch reduzieren wir natürlich den so dringend benötigten Stellplatz auf der Bestückungsanlage um teilweise bis zu sieben Spuren. Dies hat direkte Auswirkungen auf die Rüstungen und könnte im Einzelfall sogar dazu führen, dass wir ein Produkt nicht komplett mit einer Rüstung produzieren können. Zudem erhöhen sich durch das Setzen eines oder mehrerer Etiketten mittels Bestückungsmaschine auch die Taktzeiten, da Etiketten langsamer bestückt werden müssen. Final hat dies Auswirkungen auf unseren gesamten Fertigungsprozess. Die meist vorgedruckten Etiketten müssen bei einem Produktwechsel auch oft umgerüstet werden, da es produktabhängig verschiedene Anforderungen und Einschränkungen gibt. Oftmals ist der Platz auf der jeweiligen Leiterplatte nicht ausreichend vorhanden und so wird lediglich nur ein Barcode auf den Nutzenrand aufgebracht und nicht jeweils auf alle Einzelschaltungen, was nach dem Vereinzelungsprozess zu einer unvollständigen und nicht mehr nachvollziehbaren Prozesskette führt. Eine solche vereinfachte Kennzeichnung deckt zwar manchmal den reinen internen Prozess zur Datenerfassung ab, am Ende müssen wir uns aber alle überlegen, ob dies unserem Anspruch an Qualität und Liefertransparenz gerecht wird. Immer die Konsequenz aus dem Gesamten dabei beachten. Gewisse technische Einschränkungen sind zudem zu überprüfen. Wir wissen, dass Etiketten kleiner 5x5mm nicht mehr prozesssicher platziert und gelesen werden können. Auf kleinen Etiketten ist natürlich auch weniger Inhalt möglich. Um einen Code muss mindestens ein umlaufender Rand von gut 1mm freigehalten werden um ihn später sauber lesen zu können. Besteht der Wunsch oder die Idee die Etiketten bereits vor der SMT Linie auf die Leiterplatte aufzubringen, müssen wir ein paar weitere Faktoren beachten. Einer davon ist der Druckprozess. Man stelle sich vor, dass ein ca. 100µm dickes Etikett auf die Leiterplatte aufgebracht wird. Eine klassische Druckschablone ist i.d.R. ca. 100-130µm dick. Nun trifft die Schablone auf das 100µm dicke Etikett und verursacht so an und um diese Stelle einen erhöhten Absprung. Dieser führt zu einer ungewollt höheren Aufbringung von Lotpaste, was gerade bei FinePitch zu Fehlern führt. Am Ende ist es auch eine Kostenfrage. Die Kosten für Etiketten steigen mit zunehmender Menge und Varianten. Zudem bedarf es hitzebeständiger und teurer Etiketten (sog. Kapton-Material) für einen prozesssicheren Einsatz im Lötprozess. Nur diese halten einen teilweise zweimaligen Durchlauf durch den Lötofen aus. Eine langfristige Berechnung über die Stückzahlen sollte hier immer vorgenommen werden, um so andere Verfahren wie die Laserbeschriftung auch in Betracht zu ziehen. Ein klarer Vorteil von Aufklebern ist dabei das sehr gute Kontrastverhältnis. Auf ein weißes Etikett wird ein schwarzer Inhalt gedruckt. Auch bei einem späteren Beschichtungsverfahren (Bsp. Schutzlackierung) der Baugruppe kann meist der Inhalt noch sehr gut gelesen werden. Der wichtigste Faktor aber ist, Etiketten können abfallen und somit verlieren Sie alle Informationen. Kommen wir zum DPM-Verfahren und schauen uns dabei die Laserbeschriftung genauer an. Die Laserbeschriftung kommt am Anfang einer SMT Fertigung zum Einsatz. Meist als inlinefähige Anlage direkt in der SMT Linie vor dem Drucker oder als autarke automatisierte „Beschriftungsinsel“ vor der Linie oder bereits im Wareneingang. Die Taktzeiten pro Beschriftung sind sehr kurz. Die Qualität der Beschriftung wird im System gleich nach dem Aufbringen überprüft. Neben dem hohen Durchsatz steht auch die Flexibilität der Kennzeichnung im Fokus einer modernen Laserbeschriftungsanlage. Der Inhalt kann frei definiert und zur Kennzeichnung entsprechend produktspezifisch ausgeführt werden. In der Größe der Kennzeichnung und dem Inhalt sind Sie praktisch frei und so ist eine individuelle Kennzeichnung je nach verfügbarem Platz auf der Leiterplatte umsetzbar. Definitiv verbleibt die Kennzeichnung dauerhaft auf der Leiterplatte und kann nur mechanisch zerstört werden. So sind Sie für alle Fälle auf der sicheren Seite.
von Stefanie Marszalkowski 13. Januar 2021
Die LPKF Laser & Electronics AG blickt zurück auf ein Jahr erfolgreicher Zusammenarbeit mit der SmartRep GmbH: Seit 2019 ist SmartRep exklusiver Partner für die LPKF-Lasernutzentrennsysteme in der D-A-CH Region. SmartRep konnte bereits zahlreiche Anfragen generieren und mehrere Projekte erfolgreich abschließen. Vor allem der Schweizer EMS-Markt zeigte großes Interesse an der Lasernutzentrenntechnologie. „SmartRep hat sich mit seiner langjährigen Erfahrung und guter Branchenkenntnis als die richtige Wahl für einen Vertriebspartner erwiesen“, sagt Thorne Lietz, Senior Sales Manager bei LPKF.
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